IGELRATGEBER

 

Igeln über den Winter helfen

Igel stehen unter Naturschutz und dürfen weder getötet noch gefangen werden. Nur umherirrenden, hungernden oder kranken Igeln darf man Kost und Logis gewähren.

Stacheltiere nur im Notfall mit ins Haus nehmen

Gartenbesitzer können Igeln bei der Suche nach einem Unterschlupf und nach Nahrung helfen. Ins Haus oder in die Wohnung sollten die Tiere aber nur im Notfall genommen werden. Nur wenn ein Tier weniger als 500 Gramm wiegt, verletzt oder krank ist, darf es bei sehr kalten Temperaturen ins Haus genommen werden.

Um den Igeln optimalen Lebensraum zu bieten, sollte ein Garten naturbelassen werden. D.h. Gartenbesitzer können dem Stacheltier durch die kalten Monate helfen, indem sie Beete mit Laub oder Pflanzenresten abdecken. Das hilft den Igeln, denn hier finden sie zahlreiche Kleintiere, die als Nahrung dienen. Außerdem sind Versteckmöglichkeiten und Überwinterungsplätze für sein Überleben notwendig. Also sollte man Holzstöße oder Reisighaufen anlegen.

Wer einen stark untergewichtigen oder verletzten Igel über den Winter bringen will, muß das Tier zuerst aufpäppeln. Das gelingt ganz gut mit Katzen - oder Welpenfutter, gemischt mit Igelfutter. Außerdem braucht das Tier viel Wasser. Zwischen 10 und 15 Gramm sollte der Igel pro Tag zunehmen. Auf keinen Fall dürfen Igel Milch bekommen.

Der Igel kann in einer großen möglichst hohen Kiste untergebracht werden, die mit Zeitungspapier ausgelegt wird. Auch Schredderpapier( möglichst weiches) eignet sich sehr gut. Und natürlich braucht er auch ein Schlafhäuschen.

Der Igel sollte dem Tierarzt vorgestellt werden. Meist haben die kleinen Kerle Würmer oder Flöhe die aber erfolgreich bekämpft werden können. Aber auch innere Schmarotzer machen den Igeln zu schaffen, z.B. Lungenwürmer (Anzeichen dafür ist ein trockener Husten) Dafür gibts beim Tierarzt dann eine Spritze.

 

                                                  Igel die Hilfe brauchen

Verwaiste Igelsäuglinge
Igeljunge, die sich tagsüber ausserhalb ihres Nestes befinden, noch geschlossene Augen und Ohren haben und sich womöglich kühl anfühlen, wurden von der Mutter verlassen.

Kranke Igel
Man erkennt sie meist daran, dass sie tagsüber Futter suchen und herumlaufen.

Kranke Igel sind apathisch, rollen sich kaum ein, sind  oft mager (Einbuchtung hinter dem Kopf, herausstehende Hüftknochen). Ihre Augen sind eingefallen und schlitzförmig.


Igel, die nach Einbruch des Winters und bei Schnee herumlaufen
Auch solche Igel findet man hauptsächlich bei Tag. Es kann sich um kranke  oder schwache Alttiere handeln.

Aber oft sind es auch Jungtiere, die spät geboren wurden oder auch krank sind. Sie konnten sich sich wegen des geringen Nahrungsangebots im Spätherbst kein - für den Winterschlaf - ausreichendes Fettpolster anfressen.

 

                                               Alles über den Igel

                                                  Links zu Igelseiten mit vielen Informationen und Adressen von Igelstationen

 

 

 

Igelstation Fehraltorf


 

 

Komitee für Igelschutz e.V. Hamburg

 

Igelschutz- Interessengemeinschaft e.V.

 

Igelhilfe Berlin

 

 

               Meine Igel               

Meinen ersten Igel fand ich an einem sehr kalten Septembertag in unserem Garten. Es war ein kleines winziges Etwas und ich nahm ihn mit nach Hause. Nun hatte ich ja so gar keine Ahnung von kleinen Igeln, aber daß er erstmal Wärme brauchte war klar. Also wurde eine kleine Kiste hergerichtet und das Igelchen hineingesetzt. Aber wie bekommen wir ihn warm? Auch da fand sich schnell eine Lösung in Form einer Rotlichtlampe........und es dauerte nicht lange, da sah man wie gut ihm die Wärme tat. Zufrieden schlief unser Igelchen ein.

Am nächsten Tag war wiegen angesagt........112Gramm brachte er auf die Waage. Das war nicht viel. Zugegeben, ich hatte ziemlich viel Angst, daß er es nicht schafft.

Mein erster Weg führte mich in einen Buchladen und ich kaufte mir ein Igelbuch. (Für Interessenten: "Igel in unserem Garten" Kosmos) Die erste Fütterung war spannend.... würde er fressen? Es gab Katzenfutter aus der Dose schön zerdrückt mit ein paar Haferflocken vermischt und mit Wasser schön dünn gemacht. Zuerst roch er nur daran und ging wieder. Angst kam auf.......doch plötzlich kam er wieder und schleckte und schleckte und schleckte...... im nu war der Teller leer. Ich war glücklich.

Von nun an ging es bergauf. Unser Igelchen entwickelte sich zu einem prächtigen Igel. Er bekam nicht nur Katzenfleisch sondern ab und zu auch Rührei, gekochtes Geflügel Futterhaferflocken und Weizenkleie. Auch Igelfutter, daß es im Handel gibt, gehörte zu seiner Nahrung. Aber am allerschönsten war es, wenn er seine Mehlwürmer bekam. (gibt es in Zooläden) War das ein Geschmatze.....herrlich.

Anfang November hatte Igelchen ein Gewicht von 1034 Gramm und nun mußte an den Winterschlaf gedacht werden. Zum Glück hatten wir auf dem Hof einen unbewohnten Meerschweinchenstall, dessen eine Box nach allen Regeln mit mehreren Kisten, einer Schlafkiste und viel Papier ausgestopft wurde. Igelchen kam inzwischen in einen etwas kälteren Raum, um später ins Freie umziehen zu können. Am 9.11. war es dann soweit. Igelchen zog in sein Winterquartier. Einige Tage hatte er noch zur Eingewöhnung, dann bekam er kein Futter mehr. Sofort begann er, sein Schlafhäuschen immer mehr mit Schredderpapier zuzustopfen. Zwei Tage später hatte seinen Winterschlaf begonnen.

Im Frühjahr begann das bange Warten. Wird unser Igelchen wieder gesund und munter      erwachen? Täglich ging ich nachschauen und wurde schon ganz ungeduldig. Doch dann, mitte April regte es sich plötzlich und ein Igelschnäuzchen schaute aus dem Schlafhäuschen.    Welch eine Freude. Nun wog der kleine Kerl nur noch 852 Gramm. Wir fütterten ihn bis Mitte Mai, dann hatte er ein Gewicht von 1156 Gramm. Nachdem wir einen wunderbaren  Platz an einem Waldrand gefunden hatte, wo keine Gefahr für ihn bestand, wurde er schweren Herzens von uns in die Freiheit entlassen.

Anfang November kamen zwei neue Igel in meine Obhut. Sie wurden in Nachbars Garten gefunden und wogen zu dieser Zeit nur 274 und 190 Gramm. Auch sie kamen zuerst 2Tage  unter die Rotlichtlampe. Mit einem Gewicht von 754 und 630 Gramm begannen auch sie mitte Dezember im Meerschweinchenstall ihren wohlverdienten Winterschlaf der bis zum 1.Mai dauerte.

      

        Igelchen unter der Rotlichtlampe    und      kurz vor dem Winterschlaf             

 

Insgesamt habe ich bisher 6 Igel bei mir aufgenommen und nach dem Winterschlaf wieder in die Freiheit entlassen können.

 

2007

Einer von vier Igelchen, die sich nachts an den Futternapf trauen

aufgenommen am 25.10. gegen 23.30Uhr

2007

Hier kommt im Hintergrund noch ein mutiger um zu fressen.

aufgenommen am 25.10. gegen 23.30Uhr

 

 

zurück